Wie Mühlengeister zu Legenden wurden – Gipfelsturm 2017

Wir haben es geschafft! Gemeinsam, ohne Kompromisse, mit dem nötigen Respekt und einer gaaanzen Menge Energie, haben wir den auf 3000m liegenden Gipfel des hohen Rades im Silvretta Gebirge erklommen.

Die Anreise begann am Sonntag 16.07.17 um 11:00 Uhr vom Parkplatz der Untermühle. Mit 2 vollen Transportern machten wir uns auf die 5 Stündige Fahrt nach Montafon in Österreich. Jeder war gespannt, was in den nächsten Tagen auf uns zukommen sollte. Bei guter Laune und ausgelassener Stimmung, verging die Zeit wie im Flug, bis wir letztendlich gegen 16:00 Uhr den Campingplatz in Montafon erreicht hatten.

Hier warteten schon 4 großzügige 10-Mann Zelte darauf von uns bezogen zu werden. Direkt neben dem Zeltplatz befand sich ein Bergbach, welcher als perfekte Abkühlung nach der anstrengenden Fahrt diente. Anschließend machte sich jeder fertig für das letzte Abendessen vor der Bergtour.

 

Hier wurde, in Form von Pizza und Pasta, nochmal richtig zugeschlagen, um den Energiehaushalt für die bevorstehende Herausforderung ordentlich in Schwung zu bringen. Mit dem Wissen, dass wir am nächsten Morgen um 4:00 Uhr geweckt werden und der Tag körperlich höchst anspruchsvoll werden würde, lagen alle brav um 22:30 Uhr, eingewickelt in ihren Schlafsäcken in den Zelten. Dem einen oder anderen viel es vor lauter Aufregung sicherlich nicht leicht die Augen zu zu bekommen.

Pünktlich um 4:00 Uhr war es dann soweit: Der Tag der großen Bergtour war gekommen! Die erste Herausforderung war bereits, sich bei tiefster Dunkelheit mit Hilfe von Stirnlampen her zu richten und das für die Tour benötigte Proviant vorzubereiten. Nachdem es jeder geschafft hatte, machten wir uns auf den Weg in die Berge. Mit jeder Kurve der Alpinstrasse zum Silvretta Gebirge, wuchs der Respekt vor dem, was auf uns zukam. Oben angekommen gab es zunächst noch ein Gruppenfoto, bis wir uns voller Energie und Vorfreude auf den Weg Richtung Gipfel machten.

Kein Zuckerschlecken, waren schon die ersten 200 Höhenmeter über steinige, steile Trampelpfade. Dementsprechend erschöpft, kamen wir schon bei unserer ersten 30 Minütigen Pause an.

Nach der kurzen Erholung, wurde es dann zunächst etwas gemütlicher. Über grüne Wiesen, bei aufgehender Sonne und schönsten Bergpanoramen, konnte man bei diesem Abschnitt so richtig die Kraft der umliegenden Natur auf sich einwirken lassen.

 

Nach einer weiteren, 15 minütigen Pause, wurde es dann spannend. Die ersten Geröllfelder tauchten vor uns auf. Jetzt wurde die Gruppe von den Coaches des Team Zinckernagel so aufgeteilt, dass jeweils abwechselnd ein „stärkerer“ einem „schwächeren“ über die großen Brocken den Geröllfeldes helfen konnte. Umso weiter wir auf dem Geröllfeld nach oben wanderten, umso steiler und anspruchsvoller wurde es. Alle waren letztendlich erleichtert als wir das Basecamp vor dem letzten steilen Gipfelstück erreicht hatten.

Doch auf dem letzten Stück befand sich die größte Herausforderung. Hier ging es nun um höchste Konzentration, den nötigen Respekt und Durchhaltevermögen, um die steilen Felswände des hohen Rades zu bezwingen. Ungesichert und mit teils kleinsten Trittflächen, war hier nun schon Balance, Kraft und das nötige Geschick gefragt um überhaupt oben ankommen zu können. Auch sollte man sich hierbei gut überlegt haben ob man einen Blick hinter sich wagt, denn als ungeübter Bergsteiger, konnte es ob der extrem steilen Abhänge schnell zu Höhenangst oder Schwindelanfällen kommen.

Doch auch diese Herausforderung meisterten wir! Oben angekommen gab es auf einer gefühlt 50cm breiten Fläche eine kurze Trinkpause und natürlich das obligatorische Gipfelselfie. Dann sollte der Abstieg beginnen. Nicht lange dauerte es, bis wir realisierten, dass das runterklettern fast noch anspruchsvoller war als das hochklettern.

Mit viel Geschick und vor allem gegenseitiger Unterstützung, meisterten wir den Abstieg und kamen heil und vollzählig wieder unten im Basecamp an.

Von nun an war der restliche Rückweg eine rein körperlich Herausforderung, denn psychisch konnte uns nach dem Gipfel wahrlich nichts mehr schocken.

Erschöpft von der insgesamt 11 stündigen Tour kamen wir schlussendlich wieder bei unseren Bussen an. In den Armen liegend und völligst geflasht von diesem Erlebnis machten wir uns  auf den Weg zurück zum Camping Platz.

Den Rest des Abends verbrachten wir dann bei schönstem Ausblick, BBQ, kühlen Getränken und ausgelassener Feierstimmung auf einer Aprés Ski-Hütte in den Bergen. Hier wurde der Tag mit viel gegenseitigem Lob und einigen Lachern noch einmal Revue passieren gelassen.

Eine Mission, die schon in der Theorie höchst anspruchsvoll klingt und sicherlich den ein oder anderen Mühlengeist sowie auch Außenstehenden skeptisch dreinblicken lies, hat es geschafft aus unserem Mühlengeister Team ein noch stärkeres und noch außergewöhnlicheres Konstrukt zu formen. Ein Kraftakt, welcher ohne gegenseitige Unterstützung nahezu unmöglich gewesen wäre, hat wieder einmal gezeigt, wozu ein Team im Stande sein kann, wenn es so stark zusammenarbeitet. Wir können überaus stolz auf diese Leistung und auf unseren unvergleichlichen Team Spirit sein!

Einen riesen Dank, auch an dieser Stelle nochmals, an das Team Zinckernagel für die tolle Organisation, von der Vorbereitung bis zur Durchführung. Es hat großen Spaß gemacht mit euch und wir hoffen, dass wir diese Tour auch für euch zu einem unvergesslichen Ausflug machen konnten.

Mit Bergsteiger-Profi-Grüßen

Ihre Mühlengeister

 

 

 

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